Blitz und Donner folgen sich kurz aufeinander, als ich hinauf zur Alp Loch marschiere. Ich bin froh, dass ich die Hütte endlich erreiche. Die Sennerin kommt mit einem Eimer frisch gemolkener Milch aus dem Stall. Das erste Bild entsteht.
Der Rhythmus auf der Alp ist ein anderer als unten im Tal. Er richtet sich nach den Tieren, dem Wetter – nach der Natur. Die Tage sind lang und anstrengend. Nach getaner Arbeit legt man sich müde und zufrieden schlafen. Hektik, wie man sie unten im Tal findet, kennt man hier oben nicht.
Am Morgen um fünf ist Tagwache. Die Sennerin muss den Hund von seinem Schlafplatz unter dem Tisch hervorziehen. In der Dunkelheit treibt sie die Herde Richtung Stall. Dies ist sehr aufwendig, weil die Tiere nicht immer an der gleichen Stelle äsen. Glockengeläut und die Rufe der Sennerin. Ansonsten Stille. Langsam kommen die Kühe Richtung Stall, während die Silhouetten der umliegenden Berge sichtbar werden. Als sie alle im Stall sind und endlich mit dem Melken begonnen werden kann, dämmert es bereits. Nachdem zehn Kühe gemolken sind, gönnt sich Yvonne, die Sennerin eine kurze Pause und trinkt einen heissen «Stallkaffee». Wenn die Kühe wieder auf der Weide sind, kommt gewöhnlich Klaus, der benachbarte Senn, zum Frühstück.